ADAC Kindersitztest Herbst 2025: So sicher sitzen Kinder wirklich

Der aktuelle ADAC Kindersitztest Herbst 2025 zeigt erneut, wie groß die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen sind – sowohl in puncto Sicherheit als auch bei Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt. Insgesamt wurden 17 neue Kindersitze aus allen Größenklassen getestet. Das Ergebnis: Fünf Modelle schneiden gut, neun befriedigend und drei Sitze mangelhaft ab.

Große Auswahl, große Unterschiede

Eltern stehen beim Kauf eines Kindersitzes vor einer echten Herausforderung:
Das Angebot reicht von günstigen Modellen ab rund 100 € bis hin zu Premium-Sitzen über 800 €. Doch teurer bedeutet nicht automatisch sicher – das zeigt der aktuelle ADAC-Test deutlich.

Getestet wurden Babyschalen, Sitze für Kleinkinder und Sitzerhöhungen für größere Kinder. Bewertet wurde in fünf Kategorien:

• Sicherheit: Schutz beim Frontal- und Seitenaufprall

• Bedienung: Einbaufreundlichkeit, Fehlbedienungsgefahr, Gurtführung

• Ergonomie: Sitzkomfort, Platzangebot, Haltung des Kindes

• Schadstoffe: Belastung durch chemische Substanzen

• Umweltschadstoffe: Nachhaltigkeit und Materialien

Die besten Ergebnisse im ADAC Kindersitztest 2025

🥇 Gesamtsieger: Britax Römer Kidfix Pro (Note 1,8)

Der Britax Römer Kidfix Pro überzeugte als beste Sitzerhöhung im gesamten Test.
Er bietet Kindern von 100 bis 150 cm Körpergröße einen sehr guten Schutz und punktet durch sein geringes Gewicht von nur 6,4 kg – ideal für Familien, die den Sitz häufiger zwischen Fahrzeugen wechseln.

Vorteile des Britax Römer Kidfix Pro:

• Sehr geringes Verletzungsrisiko beim Seiten- und Frontalcrash

• Gute Bedienbarkeit und leichtes Handling

• Angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis (ca. 220 €)

🚼 Beste Babyschalen im Test

Zehn Modelle, die bereits ab Geburt verwendet werden können, standen auf dem Prüfstand. Nur zwei Babyschalen erhielten das Urteil gut: Am besten abgeschnitten hat die Babyschale von Joie ohne, aber auch mit Isofix Basisstation.

1. Joie i-Level Pro – ADAC Urteil 2,3

2. Joie i-Level Pro + i-Base Encore – ADAC Urteil 2,3

Beide Sitze überzeugen durch solide Sicherheit und gute Ergonomie.
Einziger Kritikpunkt: Die Liegeposition, die zwar komfortabel ist, aber im Crashtest leichte Schwächen zeigte.

Fazit: Für Neugeborene bis ca. 18 Monate eine empfehlenswerte Wahl – besonders, wenn eine Isofix-Base verwendet wird.

👶 Bester Kindersitz ab 1 Jahr

Der BeSafe Beyond 360 + Beyond Base erhält mit der Note 2,4 ein gutes Ergebnis.
Er eignet sich für Kinder von rund einem Jahr bis sechs Jahren (61–125 cm) und bietet dank Isofix-Basis ein hohes Sicherheitsniveau.

Stärken:

• Sehr gute Schutzwirkung beim Unfall

• Drehfunktion für einfaches Anschnallen

• Hochwertige Materialien und modulare Basis

Zu beachten:
Mit einem Preis von rund 828 € ist der BeSafe Beyond 360 der teuerste Sitz im Test. Außerdem ist er durch seine Größe nicht in jedem Fahrzeug leicht zu montieren – daher unbedingt vor dem Kauf im eigenen Auto ausprobieren.

🧒 Die besten Sitzerhöhungen für große Kinder

Neben dem Testsieger Britax Römer Kidfix Pro (Note 1,8) schnitt auch der Axkid Up sehr gut ab (Note 2,0).

Axkid Up – starke Leistung im Detail:

• Sehr gutes Sicherheitsverhalten beim Seiten- und Frontalcrash

• Zusammenklappbar und somit praktisch für Reisen

• Preislich im oberen Segment (rund 500 €)

Wer eine günstige Alternative sucht, findet mit dem Maxi-Cosi Tanza i-Size (Note 3,2, ca. 100 €) ein solides Modell mit Isofix-Anbindung. Besonders praktisch: Die zusätzliche Verankerung verbessert die Stabilität bei Kurvenfahrten – ideal für Familien mit Miet- oder Zweitwagen.

🚫 Drei Kindersitze fallen durch

Leider fielen auch in diesem Jahr wieder Modelle durch den Sicherheitstest:

1. Reecle 360 (ZA10 i-Size) – gravierende Mängel im Crashtest

2. Chipolino Olympus i-Size – erhebliche Sicherheitsprobleme, Modell inzwischen aus dem Handel genommen

3. Maxi-Cosi Nomad Plus – erhöhte PFAS-Belastung im Stoffbezug

Wichtig:
Eltern, die einen dieser Sitze besitzen, sollten ihn nicht weiter verwenden und den Händler kontaktieren. Auch wenn ein Rückgaberecht nicht automatisch besteht, kann sich ein Kulanz- oder Sachmängelanspruch ergeben – insbesondere bei Käufen innerhalb der letzten zwei Jahre.

🧭 Komplette Liste der getesteten Kindersitze | Herbsttest 2025 ADAC

🧭 Tipps für den Kauf und Einbau eines Kindersitzes

Ein sicherer Kindersitz ist nur dann effektiv, wenn er korrekt eingebaut und richtig verwendet wird.
Hier die wichtigsten ADAC-Empfehlungen:

• Vor dem Kauf testen: Auto und Kind zum Fachhändler mitnehmen.

• Kompatibilität prüfen: Nicht jeder Sitz passt in jedes Fahrzeug.

• Isofix beachten: i-Size Sitze dürfen auf i-Size-Plätzen montiert werden.

• Leichtbau bevorzugen: Besonders bei häufigem Fahrzeugwechsel.

• Drehbare Sitze erleichtern den Alltag.

• Gurte regelmäßig nachjustieren: Besonders, wenn das Kind wächst.

• Keine dicken Jacken beim Anschnallen: Diese können den Gurtverlauf verfälschen.

• Schultergurtführung testen: Der Gurt muss sich selbstständig aufrollen können.

• Platzbedarf beachten: Zwischen Rückbank und Vordersitz sollte ausreichend Raum bleiben.

🔬 So testet der ADAC

Der ADAC prüft Kindersitze gemeinsam mit europäischen Automobilclubs zweimal jährlich.
Die Modelle werden anonym im Handel gekauft, um realistische Ergebnisse zu gewährleisten. Getestet wird unter anderem:

• Frontal- und Seitenaufprall: realitätsnahe Crashsimulationen

• Bedienbarkeit und Fehlbedienungsrisiko

• Komfort, Sitzposition und Belüftung

• Schadstoffanalyse der Materialien

• Handhabung, Gewicht und Alltagstauglichkeit

Die Testmethoden wurden in diesem Jahr deutlich verschärft. 
Daher sind ältere Ergebnisse nur bedingt mit den neuen vergleichbar – dennoch bleiben viele „gut“ bewertete Modelle aus den Vorjahren weiterhin empfehlenswert.

Schau doch auch einmal den ADAC Kindersitztest Frühjahr 2025 an. Hier sond auch schon viele Kindersitze getestet worden.

🧾 Fazit: Sicherheit hat Vorrang

Der ADAC Kindersitztest Herbst 2025 zeigt: Auch bei teuren Modellen sind nicht alle Sitze automatisch sicher.
Eltern sollten sich beim Kauf Zeit nehmen, auf eine gute Beratung im Fachhandel setzen und den Sitz im eigenen Auto ausprobieren. Besonders positiv: Viele Hersteller berücksichtigen die hohen ADAC-Anforderungen inzwischen schon bei der Produktentwicklung – das kommt letztlich der Sicherheit aller Kinder zugute.

Quelle: ADAC Kindersitztest Herbst 2025 (21.10.2025)